Wer billig kauft…
Zugegeben, auf meinem Blog ist gerade gar nichts los. An der Zeit mangelt es nicht, eher an der Lust zum Schreiben. Aber heute muss ich doch mal wieder Dampf ablassen. Ihr kennt doch sicher den Spruch: Wer billig kauft, kauft zweimal. Die letzten Wochen haben mir gezeigt, dass da wohl was Wahres dran ist. Beispiele gefällig? Hier kommen sie:
Oben links seht ihr einen Nagellackständer (made in China) bzw. einen Teil davon. Sah ganz toll aus auf der Internetplattform und sollte auf drei Etagen einigen Lackfläschchen einen repräsentativen Platz bieten. Müsste also gut zum Adventskalender meiner Tochter passen, irgendwo müssen im Dezember ja die 24 Nagellacks hin. Doch bei mir im Briefkasten landete unter anderem dieses Teil da oben, welches ein Drittel des Halters darstellen soll. Sehr dünnes billiges Plastik (damit hätte ich rechnen können), welches schon allein beim Anschauen zerfällt, allerdings komplett zerbrochen (damit habe ich nicht gerechnet).
Man denkt sich erstmal nichts dabei und reklamiert das ganze bei der Verkaufsplattform. Prompt kommt auch eine Antwort vom Anbieter: Er bedauert den Defekt und gibt das an seinen Lieferanten weiter. Da auch er Produkt und Geld verloren hat, bietet er mir 50 Prozent Erstattung an. Nun ja, aber ich kann mit dem defekten Teil aber so gar nichts anfangen. Schließlich soll man dieses Teil gemeinsam mit den beiden anderen (intakten) Teilen zu einer Etagere verbinden – das wird nix. Das Teil da oben würde dabei noch dazu in der Luft hängen – Nagellack wiegt auch ein paar Gramm. Und mal ganz ehrlich: Ich stelle mir doch nicht dieses zerbrochene Teil ins Badezimmer, um darauf Nagellack zu präsentieren oder?
Als wäre das noch nicht genug, wollte ich auch meiner Tochter etwas Gutes tun. Einige schöne Hosen sollten es sein, die auf einer Anzeigenplattform angepriesen wurden: TOP-Zustand stand bei beiden und der Preis lag nahezu an dem vom Neupreis. Da wir keine Filiale der namhaften Modekette bei uns in der Nähe haben, entschied ich mich für die gebrauchten Hosen – in TOP-Zustand. Was ankam, ließ mich im wahrsten Sinne regelrecht aus den Latschen kippen: Eine Jeggings, deren Schrittnaht nahezu nicht mehr existent war. An den Stellen, wo sie noch hielt, war der Stoff so dünn, dass er schon vom Ansehen demnächst reißen wird. Diese Hose könnte man nicht mal mit einer Leggings drunter tragen. Wer trägt denn Leggings unter Jeggings? Einzige Möglichkeit wäre, eine Hotpants über die Hose zu ziehen. Aber das mag ich mir bildlich gerade nicht vorstellen.
Die zweite Hose – von einer anderen Anbieterin – verfügte über seltsame Löcher direkt neben der Schrittnaht. Wie man derartige Beschädigungen hinbekommt, weiß ich bis heute nicht und will es auch gar nicht wissen. Jedenfalls ist auch diese Hose nicht mehr zu gebrauchen und gehört in die Tonne und nicht in die Kleinanzeigen.
Was ich aus diesen Käufen gelernt habe: Es ist immer wieder von Vorteil, wenn man gerade bei Kleinanzeigen nicht wie von den Verkäufern gewünscht per PayPal Freunde zahlt sondern “normal” per PayPal. In beiden Hosen-Fällen habe ich genau dies getan und die anfallenden Gebühren zusätzlich zum gewünschten Gesamtpreis (Kaufpreis + Porto) übernommen. Und genau dadurch konnte ich diese beiden Fälle nur dank PayPal klären, weil die Verkäuferinnen beharrten ja auf dem TOP-Zustand ihrer verkauften Hosen.
Beim Nagellackständer bleibt abzuwarten, wie der Fall ausgeht. Bisher stehe ich mit dem Verkäufer noch per eMail in Kontakt. Sollte sich aber herausstellen, dass dieser nicht zielführende ist, werde ich auch hierbei auf PayPal zwecks Klärung zurückgreifen.