Urlaub auf dem Bauernhof
Zu Ostern gibt es in Sachsen auch Ferien. Und was macht man, wenn man etwas mehr als eine Woche schulfrei hat? Na ganz klar: Man fährt in den Urlaub. Aber nicht in irgendeinen Urlaub – gut, man hätte auch in den sonnigen Süden fliegen können – aber nein, dieses Mal sollte es ein Urlaub auf dem Bauernhof sein. Der stand schon lange auf dem Plan und war damit nun endlich fällig. Für ein Kind ist das sicherlich ein Traum: Den ganzen Tag in freier Natur verbringen, Traktor fahren, Tiere streicheln und versorgen. Ja selbst das Ausmisten von Ställen ist da eher Spaß als Ernst. Doch sieht das eigentlich der Bauer auch so, der diesen “Traum” zwar jeden Tag hat, damit aber seinen Lebensunterhalt verdient?
Viele Bauern klagen eher über Preisdruck und sinkende Vergütungen für ihre Erzeugnisse, um nur mal auf das Beispiel der billigen Milch zu verweisen. Da bleibt beim eigentlichen Erzeuger der Milch (nicht der Kuh, sondern dem Bauern) nicht wirklich viel hängen. Und trotzdem muss er von früh bis spät schuften, um alle Tätigkeiten auf seinem Hof zu erledigen. Immer öfter liest man in Tageszeitungen deshalb jetzt schon Annoncen, in denen landwirtschaftliche Helfer oder auch Pferdepfleger gesucht werden.
Selbst Internetseiten haben sich schon darauf spezialisiert, geeignete Helfer zu vermitteln. Klar, ein Bauer hat ganz bestimmt wenig Zeit, sich auch noch um geeignetes Personal für seinen Hof zu kümmern. Noch dazu, wenn vielleicht eine Ernte kurz bevorsteht oder dringend Helfer benötigt werden. Da ist es schon gut, wenn diese Aufgabe jemand anderes übernimmt und sich nach brauchbaren Helfern für die jeweilige Aufgabe umsieht oder auch direkt den passenden “Kandidaten” für die offene Stelle hat. Ich glaube, es ist wirklich schwer, jemanden zu finden, der perfekt für die Arbeit auf einem bestimmten Hof geeignet ist. Zum Einen hat der Bauer sicher seine ganz eigenen Vorstellungen, wie die Tätigkeiten zu verrichten sind. Zum Anderen hat aber auch jeder Arbeiter schon seine eigenen Fähigkeiten. Also da muss die Chemie zwischen beiden schon vollständig stimmen, damit eine solche Zusammenarbeit reibungslos funktioniert.
Und wenn dann noch so Urlauber kommen wie wir, die absolut keine Hilfe sind, dafür aber einen Haufen Fragen stellen und wahrscheinlich ganz oft einfach nur im Weg rumstehen – ach herje, der arme Bauer. Aber wenigstens bekommt er von uns Touristen für die Unterkunft ein wenig Geld, das den Erhalt seines Hofes hoffentlich für die Zukunft sichert.