Brautkleid bleibt Brautkleid
Vor ein paar Wochen habe ich euch hier über das Desaster berichtet, ein passendes Kleid für den Schulanfang meiner Tochter zu finden. Nein, ich meine nicht das Kleid für das Kind. Das hat nämlich – wie das Bild rechts eindrucksvoll beweist – einen recht vollen KLEIDERschrank und eine Auswahl aus mehr als 30 Kleidern in allen Farben, Formen, Ärmelvarianten und was weiß ich nicht alles.
Meine Auswahl an Kleidern ist nach wie vor dürftig: Ich verfüge über
- ein Brautkleid, das ich nie wieder tragen werde,
- ein Ballkleid, das ich bisher exakt zweimal getragen habe sowie
- ein Sommerkleid, das ich mir als Notkauf einen Tag vorm Schulanfang zugelegt habe.
Diese Kleider nehmen in meinem Schrank eigentlich gar keinen Platz ein, da sie seit ihrer Reinigung eingepackt im Schrank meines Mannes hängen – dort war einfach mehr Platz.
Trotz allem bleibt das Kleiderproblem bestehen, denn schon in nächstem Jahr stehen wieder einige Feiern an, bei denen man nicht in Jeans und Turnschuhen erscheinen darf. Früher oder später muss also wieder ein Kleid her, mit den auch ich mich unter Leute trauen kann. Der Versuch einer Anschaffung scheitert dabei meist an meiner Größe: Ich trage Kleidergröße 158/164 und kann damit allerhöchstens in der Kinderabteilung fündig werden. Eine Größe XS oder S für Damen ist häufig schon so lang, dass selbst ein Minikleid in meinem Fall schon mindestens über die Knie reicht und nicht mehr sonderlich attraktiv wirkt (um nicht von einer Sackform zu sprechen).
Ich bin also der optimale Kunde für einen Maßschneider, nur kann ich mir den nicht leisten; zumindest nicht für ein Kleid, dass ich durchschnittlich ein- bis zweimal im Jahr ausführen würde. Besser für mich ist sicherlich die günstige Alternative eines “Internetschneiders”. Das klingt zwar ungewöhnlich, wird aber offensichtlich sehr gut angenommen. Eine Bekannte hat sich neulich auf diese Art und Weise nicht nur ein Hochzeitskleid anfertigen lassen, sondern gleich drei zur Auswahl. Und alle zusammen noch preiswerter als ein Brautkleid aus dem Ausstatter vor Ort. Ihr Kommentar zu den anderen beiden Kleidern: Die färbe ich ein und trage sie zu anderen Anlässen…
Online kann man sich übrigens nicht nur Brautkleider sondern auch Abendkleider maßanfertigen lassen. Das Ganze ist allerdings mit ein wenig Aufwand verbunden: Man muss sämtliche Maße selbst nehmen und an den Anbieter übermitteln. Ist eigentlich logisch, denn der Schneider vor Ort würde auch erst jede Menge Vermessungen vornehmen, bevor er sich ans Werk macht. Die Selbstvermessung ist sicherlich der größte Risikofaktor bei einer Onlinebestellung. Wer da einen Fehler macht und das falsche Maß angibt, braucht sich hinterher nicht zu wundern, dass er bzw. sie nicht in das neue Kleid passt. Also lieber zweimal messen oder besser: Jemanden nachmessen lassen.
Alle Kleider werden nach Angabe der Maße (und Bezahlung) individuell geschneidert. Im Optimalfall handelt es sich dabei um Unikate. Eine solche Arbeit dauert natürlich auch eine Weile und die Lieferung kommt damit vielleicht nicht gerade innerhalb einer Woche an – also unbedingt rechtzeitig bestellen, wenn ein Termin ansteht. So, und nun werde ich mich doch auch mal schlau machen, welche Maße für mein Kleid benötigt werden. Oder sollte ich doch lieber erst nach Weihnachten Maß nehmen?