Versicherung fuer Pferde
Ja, ihr lest vollkommen richtig: Die Überschrift lautet tatsächlich “Versicherung für Pferde”. Nun wie immer gibt es auch eine Geschichte zu diesem Thema, denn ich komme nicht so ganz ohne Grund darauf. Mit kleiner Tochter im Haus kommt man nicht drum herum, Kontakt mit Pferden herzustellen bzw. das zu müssen. 5jährige Mädchen lieben Ponys, Reiten, Pferde, Bibi und Tina und alles, was irgendwie damit zu tun hat. Selbst die Reitschule auf dem Rummel. Warum heißt die eigentlich so?
Jedenfalls werde ich permanent mit Ponyreiten und Ausflügen zum Reiterhof konfrontiert. Man kann aber auch so schlecht nein dazu sagen. Beim letzten Aufenthalt auf dem Ponyhof kam ich mit den Besitzern ins Gespräch (die ich allerdings auch schon vorher kannte, allerdings aus einer anderen Branche). Das alte Leben an den Nagel gehängt und mit dem Reiterhof einen kleinen Kindheitstraum verwirklicht – schon mutig.
Als Außenstehender denkt man: Wow, sicherlich ein tolles Leben. Den ganzen Tag Ponyfarm, an der frischen Luft und keinen Zeitdruck. Als Manager eines solchen Hofes sieht man das etwas anders, nicht so locker, wie ich dachte. Vor allem muss man permanent präsent sein, wurde mir erklärt. Einmal zu wenig Werbung gemacht oder ein Angebot abgelehnt, schon gerät man schnell in Vergessenheit. Und keine Pferdeliebhaber auf dem Hof = keine Einnahmen. Und so artet das nach außen hin perfekte Glück des Ponyhofs schnell in Stress aus. Und es ist wesentlich mehr Arbeit, als man annimmt. Nix mit acht Stunden und dann Feierabend.
Von der finanziellen Seite ganz zu schweigen. Ein Pferd kostet in der Anschaffung viel, benötigt jede Menge Futter und Pflege, was beides auch ins Geld geht. Das kann man selbst als Nicht-Pferdefan – wie ich es bin – noch gut nachvollziehen. Aber wenn dann im Gespräch Worte wie “Pferde OP-Versicherung” fallen, bin ich mit meinem Latein am Ende und habe nur noch Fragezeichen in den Augen.
Klar, mit Haftpflichtversicherungen für Tiere kenne ich mich noch aus, aber eine Operationsversicherung? Pferdebesitzer können das fix erklären: Wenn das Pferd krank wird und zum Tierarzt muss, bekommt man schnell mal einen Kostenvoranschlag über mehrere hundert oder tausend Euro. Die kann man entweder zahlen oder auch nicht. Bei letzterem entscheidet man damit häufig über das Leben des Tieres.
Ja und so kommt es, dass man auf einem ach so süßen Ponyhof den lieben langen Tag nicht nur Friede Freude Eierkuchen hat, sondern eigentlich ganz andere Sorgen. Nur sollen die zahlenden Gäste und vor allem die Kinder davon nichts mitbekommen, schließlich soll ihnen doch weiterhin der Traum von Bibi und Tina vermittelt werden, die mit einer Leichtigkeit durch Berg und Tal reiten, als gäbe es nichts Schöneres…