Kinder und Essen
Letzter Tag des Monats, für mich immer Zeit für die Blogparade. Ich weiß auch nicht, warum ich es nie früher schaffe
Jedenfalls hat die Testmama bei ihrer Themenwahl dieses Mal voll ins Schwarze getroffen – es geht um Kinder und Essen. Da bin ich voll in meinem Element. Aber erst einmal zur Entwicklung.
Bis zur Geburt meiner Tochter war ich eigentlich ein Fast-Food-Junkie und habe fast täglich bei der großen Kette mit dem gelben M meine Abendmahlzeit zu mir genommen. Und ob Ihr es glaubt oder nicht, trotz Bewegungsmangel habe ich davon nicht zugenommen und immer meine 40 Kilo gehalten (bitte schreibt mir jetzt nicht, dass das Untergewicht ist, das weiß ich selbst).
Irgendwann lief es dann in Richtung Familie und spätestens seit meine Tochter auf der Welt ist, gibt es bei uns geregelte Mahlzeiten. In der Woche nur zwei (Frühstück und Abendbrot), am Wochenende vier (Frühstück, Mittag, Vesper und Abendbrot). Dabei sitzt die ganze Familie am Tisch und bleibt auch so lange da, bis der letzte fertig ist mit essen. Daran gibt es nichts zu Rütteln und auch keine Ausnahmen.
Jedenfalls habe ich eines Tages meine Leidenschaft fürs Kochen entdeckt und so findet man mich jetzt jeden Abend mindestens eine Stunde in der Küche. Ich liebe es einfach, ein leckeres Abendessen zu zaubern. Wenn wir zu dritt essen, ist das meist was Warmes. Wenn mein Mann bei der Spätschicht ist, auch gern mal einfach eine kalte Platte wie diese von heute:
Nein, Jasmin isst keine Oliven – die mag sie nicht. Aber alles andere von dem Teller wird anstandslos verputzt und das in relativ großen Mengen. Da sind wir auch schon beim Thema: wir hatten nie Probleme mit dem Essen bei ihr. Sie isst von Anfang an wie ein “Scheunendrescher”, teilweise kann sie nicht genug bekommen. Ich will damit nicht sagen, dass sie sich die Hucke vollschlägt, aber sie isst sehr gut!
Das einzige, was sie nicht mag, ist Suppe. Damit kann ich ihr absolut keine Freude machen. Sie interessiert sich nur für den Inhalt darin, das flüssige Drumherum lässt sie links liegen. Macht ja auch nicht satt. Wenn ich ihr sowas serviere, löffelt sie Nudeln, Fleischbällchen und Gemüse raus und lässt den Rest stehen. Also brauche ich auch keine Suppe machen und kann gleich feste Nahrung zubereiten.
Ansonsten koche ich nicht extra kinderfreundlich (da meine Tochter eben auch alles isst). So kommt bei uns Fisch, Spinat, Nudeln, Quark und Fleisch auf den Tisch, wie es mir gerade passt. Bisher ist noch keiner verhungert und großartig gemeckert wurde auch noch nicht. Klar muss ich nicht gerade ein mit Pilzen und Stinkerkäse überbackenes Rumsteak servieren, aber ich glaube selbst das würde mindestens ein wenig angepickert werden.
Das ist übrigens eine Grundregel bei uns am Tisch: man darf erst meckern, wenn man probiert hat. Von wegen an den Tisch kommen, den Spinat erspähen und brüllen: “Och nee, das esse ich nicht” – gibt es nicht. Und wenn es vorkommt, wird es ignoriert. Dann werden eben Kartoffeln gegessen und der Spinat kann auf dem Teller liegen bleiben. Bei uns bekommt jeder das Gleiche, was er damit macht, ist seine Sache. Alternativen gibt es nicht, von wegen schnell noch einen Joghurt holen, damit das Kind nicht verhungert – absolut tabu.
Ihr glaubt nicht, wie erfolgreich man mit dieser Einstellung ist, wenn man sie konsequent durchzieht. Man darf ein nörgelndes Kind ganz einfach nicht beachten, wenn es lustlos im Essen stochert und selbst einfach genüsslich essen (wenn es tatsächlich schmeckt, weil lügen und schauspielern hilft natürlich auch nicht). Wenn es dann merkt, dass es so nicht weiterkommt, beginnt es irgendwann schon aus Langeweile ganz von selbst mit dem Essen. Und ich kann Euch sagen, das führt teilweise soweit, dass noch Nachschlag verlangt und der Küchenfrau gegenüber sogar Lob ausgesprochen wird!
So und zu guter Letzt hat die Testmama nach einem Rezept verlangt. Hier ein Top-Favorit aus der Sammlung der schnellen (Kinder-)Küche:
Brötchenpizza
Man benötigt:
- Brötchen
- passierte Tomaten oder Tomatenmark
- Käse
- Gewürze nach Belieben (Oregano, Salz, Pfeffer) – geht aber auch ohne
Brötchen in dünne Scheiben schneiden, ca. einen halben Zentimeter stark. Dann mit Tomatenmark oder –mus bestreichen und ein wenig würzen. Den Käse entweder einfach drüberstreuen oder Muster/Gesichter legen (das reizt Kinder natürlich mehr). Dann das Ganze einige Minuten im Backofen überbacken, bis der Käse ein wenig verlaufen ist. Lieber nicht zu lange drin lassen, sonst wird das Brötchen zu hart.
Bei uns gibt es das selten, aber wenn, dass ist es der Renner. Meine Tochter kann diese “Pizza” auch schon selber zubereiten und mag sie dann noch lieber essen. Das kann ich sowieso jeden empfehlen, dass die Kinder schon früh mit in der Küche eingebunden werden. Man darf sie zwar nicht als Hilfe betrachten, aber man sollte ihre Neugier einfach ausnutzen. Für sie ist das ein Spiel und keine Arbeit. Und wenn ich sehe, wie stolz Jasmin ist, wenn sie eine Pizza selbst belegt hat und diese dann servieren darf, ist ganz schnell vergessen, wie die Küche zu diesem Zeitpunkt aussieht und dass der ganze Boden voller Tomatenflecken und Käsekrümel ist
Es ist gut, dass der dich der Dunklen Seite der Nahrungskette mit dem großen “M” abgewandt hast, denn gerade Kinder verlieben sich gerne in die leeren Kalorien, welche den Mantel der gesättigten Fettsäuren tragen. Ich halte es auch für unheimlich wichtig mit seinem Kind zu kochen, um dem Kind eine ausgewogene Lebensweise näher zu bringen. Was ich auch empfehlen kann, sind sogenannte “Kochkurse für Kinder”, die perfekt darauf spezialisiert sind, Kindern gesunde Lebensmittel, die sie sonst nicht mögen, schmackhaft zu machen 😉
Nein, also der Teller war für uns beide. Und wo siehst du da den Tagesbedarf an Fett? Alles magere Wurst, darauf achten wir sehr (und die Oliven esse ausschließlich ich).
Ist das wirklich Dein Ernst, das Deine Tochter den ganzen Teller da verputzen kann ??? Respekt, wenn ich mal bedenke, dass dieses Essen da einen 2 bis 3 Tagesbedarf an Fett hat ;-))
Meine Tochter würde 1-2 Scheibchen von der Wurst essen, ein Stückchen von dem Käse und wenn ich Glück hab ein Stückchen Brot, das wars dann auch schon. Ich bin echt immer erstaunt, was Kinder alles in sich reinschaufeln können und dabei noch dünn sind, bei den Portionen würd selbst ich in die Breite gehen 😉 Aber Mittags haut meine Tochter auch rein, so 1-2 Portionen dürfen es gerne sein, aber trotzdem ist die dürre, keine Ahnung wie die das immer machen, die Verdauung hätte ich auch gerne mal.
Lg Carmen